1UP in History

Nicht mehr immer noch.

Arbeiten von Martin Nimmervoll und Kathariba Stiglitz

artP.kunstverein
Paul Katzbergerplatz 5
+43 (0)699 18652345
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2380 Perchtoldsdorf

Links:
www.katharinastiglitz.com
www.art-p.at

Rahmenprogramm:
22.6.2018, 19 h
artP - mjusig 3: Rauhe Zeiten
Emil Gross - Drums & Percussion
Bostjan Perovsek - Electronics, Stimme
Anna Adensammer - Tanz

2017 Einladungskarte ArtP – Nicht mehr immer noch

Nicht mehr immer noch. Arbeiten von Martin Nimmervoll und Kathariba Stiglitz

Film und Fotografie sind wie ein Geschwisterpaar, das ihre Ähnlichkeit kaum verleugnen und ihre Unterschiedlichkeit nicht überwinden kann. Beide können sich auf ganz unterschiedliche Art ihrem temporalen Bezugsystem nicht entziehen. Die Fotografie, die so sehr dem Moment verhaftet ist und dadurch, dass sie immer nur Ausschnitte oder Bruchstücke aus der Wirklichkeit entnimmt, immer auf ein räumliches und vor allem zeitliches Anderes verweist – der Film dessen erste und grundlegende Bedingung das Sequenzielle ist, die Abfolge in der Zeit, und der dadurch nicht aus ihrem Korsett auszubrechen vermag. Beide streifen sie auf ihre Art an diese grundlegende Eigenschaft von Vergänglichkeit.

In ihrer künstlerischen Praxis behandelt Katharina Stiglitz Fragen zu Wahrnehmungsprozessen, Erinnerung und Vergänglichkeit. Fotografie ist das Ausgangsmedium, das als Inbegriff des Visuellen vorübergehend auch in Richtung Dreidimensionalität, Installation und Zeichnung/Malerei erweitert wird. Eine ihrer Strategien war es von Beginn an, den künstlerischen Gedanken, der einer Arbeit zugrunde liegt, bis an die Grenze der Wahrnehmbarkeit zu führen und dem Betrachter fast nichts als eine abstrahierte Andeutung zu überlassen. Katharina Stiglitz meist monochrome Arbeiten sind oft nur flüchtige Hinweise auf die Anwesenheit eines größeren Zusammenhangs. Sie hinterfragt die Entstehung unserer Bilder- und Erinnerungswelten und die Grenzen der Perzeption, sucht und legt Spuren des Dazwischen - der Sichtbarkeit und der Abwesenheit.

Die Auseinandersetzung mit den technischen Bedingungen des Mediums ist für Martin Nimmervoll bei der Arbeit mit Film und digitalem Video immer wichtiger Aspekt bei der Entstehung des Werkes, auch wenn diese nie zum ausschließlichen oder eigentlichen Inhalt der Arbeit wird. Die Entwicklungen der letzten Jahre brachten unzählige neue Möglichkeiten. Die Kamera ist in der Lage die Zeit zu komprimieren und zu dehnen. Sekunden werden zu Stunden. Eine einfach Handbewegung zu einer detaillierten Studie von Bewegung in Zeit und Raum. Eine Geste, ein Ausdruck zerfällt in sinnlose Grimassen. Genauso ist es umgekehrt möglich Zeitspannen aufzuzeichnen und diese auf die kleinsten Veränderungen hin zu untersuchen. Die Kamera wird zum Sezierbesteck für die Untersuchung von Zeit und Raum und ist nicht mehr nur mittel zum Zweck bloßer Erzählung. Martin Nimmervolls Arbeiten sind dabei aber immer künstlerische, ästhetische Auseinandersetzungen, die vor allem ihren eigenen Zeitrahmen beanspruche und zum Verweilen und zu Kontemplation einladen.

Gezeigt werden neue Fotografien und Video-Arbeiten sowie Grafiken.